Freitag, 6. September 2013
Pausen müssen sein
Liebe Leserinnen und Leser,
ich habe mit Juli eine längere Schaffenspause beendet. Inzwischen habe ich meinen Grundlehrgang beendet und befinde mich inmitten der Kinder- und Jugendliteratur-Arbeit. Dazu aber später mehr.
Jetzt habe ich für euch ganz aktuell mein "Mordsgedicht", welches ich soeben für den Wettbewerb unserer Schule fertig gestellt habe. Ihr werdet mich in diesem Text wahrscheinlich wieder erkennen! Viel Gänsehaut beim Lesen!

Du sollst nicht töten

Das Messer schlitzt schnell auf den Bauch,
Die Eingeweide quellen.
Zerfetzte Glieder, das Blut tropft auch.
Niemand wird Fragen stellen.

Die gellenden Schreie, die stinkende Luft,
Bald lässt es sich nicht mehr verbergen.
Die stumpfen Augen, die keiner sucht,
Der Tod und das grässlichste Sterben.

Hinter den stählernen Toren,
Denen wir den Rücken zudreh‘n.
Hier ist das Leben verloren!
Können wir das nicht versteh‘n?

Nein, wir wollen es nicht sehen.
Wir schließen die Augen bewusst
Vor Mord und Gewalt am Leben.
Der Tod wird unser Genuss!

So freuen wir uns am Tag des Herrn
Auf was die Nase verspricht.
Die Gedanken an den Mord sind fern.
Verzehren wir das Schnitzelgericht!



Freitag, 19. April 2013
Bildbeschreibung
Guten Tag, meine lieben BlogverfolgerInnen,
Teil einer älteren Aufgabe war es, ein Bild zu beschreiben. Da ich beim Lesen nicht gerade scharf auf Bildbeschreibungen bin und mir diese oft zu langweilig werden, tat ich mich bei dieser Übung relativ schwer. Trotzdem glaube ich, dass mir eine kurzweilige Beschreibung gelungen ist. Beurteilt selbst. Danke fürs Lesen :-)

Da stand ich nun, hinter einem dicken Baumstamm verborgen, und fragte mich, ob ich meinen Augen trauen konnte. Um mich herum streckten sich mächtige Baumriesen dem Himmel entgegen, deren Blätter in allen möglichen Grüntönen schillerten. Zu ihren Wurzeln wuchsen lustig aussehende Pilze mit spitzen Hüten, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Neben mir raschelte es ganz sachte, als ein kleines Häschen neugierig aus seinem Versteck lugte. Zwischen den Büschen und Wurzeln wuchsen die eigenartigsten Pflanzen mit den seltsamsten Blüten, in denen niedliche kleine Wesen schliefen. Plötzlich entdeckte ich ein junges Reh, das mich interessiert beäugte und nach einer Weile ruhig zu grasen begann. Da und dort erkannte ich Augenpaare im wuchernden Farn, die mich streng, ja fast Angst einflößend anstarrten. Ohne mich von der Stelle zu rühren, ließ ich meinen Blick in die andere Richtung schweifen. Zwischen dem Geäst glitzerte ein nahegelegener See. Hier schien die Sonne durch eine kleine Lichtung auf das klare Wasser und ließ es wie Gold aufblitzen. Prächtige Seerosen verzierten mit ihren sanften Farben den Teich, in deren Mitte eine quakende Kröte auf einem Stein saß. Schließlich sah ich das Schönste, was mir jemals begegnet war: Am Ufer kniete ein Mädchen, bezaubernd und lieblich, von einer solchen Anmut, dass es mir den Atem verschlug. Es hielt eine goldene Kugel in seinen zarten, blassen Händen. Mit leuchtenden Augen und einem sanftmütigen Lächeln betrachtete es das Spielzeug und warf es ab und zu in die Luft, nur um es mit einer geschickten Bewegung wieder aufzufangen. Der Stoff seines prunkvollen Kleides schmiegte sich um Hals und Arme. Auf seinem Kopf trug es ein goldenes, mit herrlichen Smaragden und Rubinen bestücktes Krönchen, das mit dem langen, hellblonden Haar zu verschmelzen schien. Widerwillig musste ich schließlich meine Augen von diesem betörend schönen Kind abwenden. Es war für mich an der Zeit zu gehen.



Donnerstag, 18. April 2013
Die Rettungsaktion
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
hier eine überarbeitete Geschichte, die ich ganz zu Beginn meines Lehrganges geschrieben habe. Vorgabe war ein Bild, auf dem ein Mädchen mit einem Hund spazieren geht. Das habe ich daraus gemacht! Ich freue mich über Kommentare und Rückmeldungen...

Beinahe unhörbar bewegt sich Nina auf den Hundezwinger zu. Sie kniet sich hin und packt ein Wurststückchen aus ihrer Tasche. Nein, hier konnte er nicht mehr bleiben. Heute wollte sie ihren Plan wahrmachen und den Hund entführen.....
Schon eine Woche zuvor hatte sie diese Stelle ausgewählt. Von der Straße her konnte sie hier niemand sehen und Herr Knorr, der hier wohnte, war momentan in der Stadt. Sie hatte ihn genau beobachtet, sich alles aufgeschrieben und schließlich diesen Plan ausgeheckt.
Mit sanfter Stimme ruft sie den kleinen Hund, der in der Ecke liegt, herbei: „Komm her, Togo. Es ist soweit. Ich bringe dich in Sicherheit.“ In den letzten Tagen hatte Nina den jungen Husky oft in seinem Käfig besucht und ihm Hundekekse mitgebracht. Sie hatte ihn so gut es ging gestreichelt und mit ihm gesprochen, sodass er sich an ihre Stimme gewöhnen konnte. Sie hatte ihm auch schon einen Namen gegeben. „Togo, wie ein berühmter Vorfahre deiner Rasse. So werde ich dich nennen!“, hatte sie ihm liebevoll ins Ohr geflüstert. Während ihrer Besuche hatte sie immer ein paar Drähte des Zwingers mit einer Zange aus Papas Werkstatt durchtrennt. Aber bloß dort, wo es auf den ersten Blick nicht zu sehen war.
Nun humpelt der Hund winselnd zu ihr und leckt sich eine frische Wunde an der Vorderpfote. „Dieser brutale Mistkerl“, flüstert Nina wütend. In einem tröstenden Ton sagt sie: „Komm her Kleiner, jetzt wird alles gut.“ Vorsichtig biegt sie den aufgetrennten Teil des Maschendrahtes nach oben. Der Hund mustert sie und trippelt nervös auf der Stelle. Er scheint zu merken, dass dies ein wichtiger Moment ist. Dann streckt Nina ihre Arme vorsichtig durch das Loch im Zaun und lockt den Vierbeiner mit einem Leckerli. Zögernd, als würde er eine Falle riechen, tritt er heran und lässt sich schließlich problemlos durch die Öffnung führen. Als er draußen ist, drückt ihn Nina sanft an sich, spricht ihm beruhigende Worte ins Ohr, streichelt ihn ganz behutsam und belohnt ihn mit einem Hundekeks. Etwas unbeholfen befestigt sie die mitgebrachte Leine an seinem Halsband und lenkt ihn durchs Gebüsch auf die Gasse. Nicht ohne sich vorher gründlich umzusehen, tritt sie aus dem Schutz der Blätter und marschiert zielstrebig das Sträßchen entlang. Da dieser Weg direkt in den Wald führt, begegnen sie keiner Menschenseele. Diese Strecke zwischen ihrer Wohnsiedlung und dem Nachbardorf kennt Nina seit sie denken kann. Ihre Lieblingstante Elfie lebt dort in einem schönen Haus mit großem Garten. Sie hat auch zugestimmt, den jungen Husky bei sich aufzunehmen. Aber Tante Elfie kennt nicht die ganze Wahrheit! Sie denkt, dass Nina während der Sommerferien auf den Hund ihrer Freundin aufpasst, dies aber nicht zu Hause tun könne, weil ihre Eltern das nicht wollten.
Schließlich zweigt Nina mit Togo in den Feldweg ab. Langsam beginnt sie sich zu entspannen und Togo trottet nur noch wenig humpelnd und scheinbar zufrieden hinter ihr her. „Was wird wohl dieser Tierquäler machen, wenn er entdeckt, dass sein Hund weg ist? Wird er mich verdächtigen oder gar die Polizei rufen?“ Eigentlich ist ihr das egal, denn der Verbrecher ist eindeutig Herr Knorr. Trotzdem plagen Nina Gewissensbisse, denn sie hat einen Hund entführt, also eigentlich gestohlen. Sie beginnt auf ihrer Unterlippe zu kauen und sagt dann laut zu sich selbst: „Es ging nicht anders. Ich konnte doch nicht weiter zusehen, wie dieser widerliche Kerl einen jungen Hund zu Tode prügelt. Nein, das war schon richtig!“
Während Nina in die Hauptstraße des Dorfes einbiegt, nimmt sie Togo an die kürzere Leine, damit er nicht in den Verkehr laufen kann. Nach dem Marktplatz überqueren sie den Bach und steuern auf das große Haus zu. Als Nina mit dem Husky vor dem offenen Gartentor steht, spricht sie in belehrendem Ton zu ihm: „So, lieber Togo. Jetzt beginnt dein neues Leben.“ Togo sieht sie mit treuen hellblauen Augen an. „Du musst dich hier benehmen, denn ich möchte dich behalten. Und das geht nur, wenn sich Tante Elfie auch in dich vernarrt. Nur dann kann ich sie einweihen und dafür sorgen, dass du hier bleiben kannst. Hast du mich verstanden?“ Nun beginnt Togo freudig an ihr hochzuspringen und sie anzubellen, was Nina zum Lachen bringt und gleichzeitig ihre Tante aus dem Garten herlockt. „Da seid ihr ja!“, ruft sie freudig aus und beginnt Togo zu streicheln. „Oh, du bist aber süß! Mal sehen, ob du mich auch magst.“ Tante Elfie kniet sich neben den Husky, streichelt und liebkost ihn. „Was ist das denn?“ Ihre Finger fahren über alte Narben und die frische Wunde und sie blickt Nina erschrocken an. Diese gesteht schüchtern: „Ich muss dir etwas erzählen.“
Einige Zeit später strahlt Nina übers ganze Gesicht, umarmt erst ihre Tante stürmisch und wendet sich dann dem jungen Hund zu: „Hast du gehört? Du kannst jetzt hier wohnen und ich komme dich jeden Tag besuchen!“ Sie drückt ihn überglücklich an sich und Togo leckt wie zur Bestätigung liebevoll ihre Hand.